„More than honey“ – Film über das weltweite Bienensterben

11. Juni 2013
„More than honey“ Über das weltweite Bienensterben, Movieplexx Kino
„More than Honey“ ist ein eindrucksvoller Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Markus Imhoof aus dem Jahr 2012. Er entführt uns in das faszinierende Universum der Honigbiene. Imhoof thematisiert mit spektakulären Aufnahmen das weltweite Bienensterben von Kalifornien bis China und macht uns bewusst, dass mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel nur durch die Bestäubung der Bienen gedeihen. Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam durch ein mysteriöses (?) Sterben. Doch ein Leben ohne Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren.
„Wenn die Bienen aussterben, stirbt der Mensch vier Jahre später aus“
, soll Albert Einstein gesagt haben.
Der bildgewaltige Film vermittelt, dass insbesondere das in den USA auftretende, massenhafte Bienensterben (Colony Collapse Disorder) durch die industrielle Bienenhaltung – besonders in den riesigen Mandelblütenplantagen in Kalifornien – begünstigt, wenn nicht sogar verursacht wird. Durch Massentierhaltung werden Krankheiten zwischen Bienenvölkern übertragen, was dazu führt, dass die Völker massenweise mit Medikamenten (z.B. Antibiotika) behandelt werden müssen. Langandauernde Transporte der Bienenvölker zwischen weit auseinander liegenden Obstplantagen in unterschiedlichen Klimazonen stressen die Bienenvölker zusätzlich. Die Behandlung dieser Plantagen durch Pestizide führen zu Schäden bei den Bienenvölkern. In gewissen Gegenden der Volksrepublik China sind die Bienen bereits ausgestorben und die Bestäubung der Blüten erfolgt in Kleinarbeit durch den Menschen!
Die aus den Medien bekannt gewordene „Killerbiene“ (Afrikanisierte Honigbiene) erweist sich als wesentlich resistenter als die einheimischen Zuchtbienen . Offensichtlich hat die über viele Jahrzehnte angezüchtete „Sanftheit“ der Rassen der Westlichen Honigbiene dazu geführt, dass diese wesentlich anfälliger gegenüber Krankheiten und Parasiten, insbesondere der Varroamilbe, geworden sind, da beispielsweise die Fähigkeiten zur Gegenwehr verkümmert sind.

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Das Buchholzer Kino war ausverkauft: der „Kleine Saal“ mit seinen etwa hundert Sitzplätzen war voll, als der Film am 11.6.2013 in Zusammenarbeit von „Rundem Tisch“ und Movieplexx-Kino gezeigt wurde. Und fast die Hälfte der Zuschauer blieb auch nach dem beeindruckenden Film noch eine Stunde länger, um mit zwei Buchholzer Imkern über die örtliche Situation der Bienen zu diskutieren. Eine gelungene Veranstaltung – nur die Bekanntgabe der drei Gewinner des kleinen „Bienen-Quiz“ steht noch aus…